Wenn man nur will, kommt man mit dem Rennrad fast überall hin. Wer das nicht glaubt, der kann gern mal hier nachlesen. Nun haben wir aber nicht mehr 1910, sondern 2024. Der Trend zum Zweitrad mit dicken Reifen ist gekommen, um zu bleiben und es gibt immer wieder Gerüchte über Menschen, die angeblich nicht mal ein Rad mit dünnen Reifen besitzen!
Wenn man denn schon ein Rad mit dicken Reifen im Keller (oder Wohnzimmer, je nach Leidensfähigkeit der Familie) stehen hat, warum immer nur kurze Runden crossen? Warum nicht mal längere Strecken damit fahren? Haben wir vom VCA uns gedacht. Da sind wir zwar nicht die ersten, aber das tut ja der Idee an sich keinen Abbruch. Deshalb wollen wir nicht nur die Langstreckenfreunde mit dünnen, sondern auch die mit dickeren Reifen (Definition „dicker“ je nach persönlichem Geschmack einsetzen) aufrufen: fahrt mit uns! Oder fahrt allein, wenn euch das lieber ist. Denn das eint uns ja alle: Hauptsache draußen, Hauptsache unterwegs 🙂
Um sich an die Idee zu gewöhnen und denjenigen unter euch, die bisher vielleicht nur kurz und knackig kennen, die Möglichkeit zu bieten, sich langsam an längere Strecken ranzutasten, fangen wir mit einem Gravel-Warmup über ca. 75 km an. Damit nicht nur der Körper angestrengt, sondern auch der Geist erweitert wird, gibt es folgende historischen Checkpoints zu entdecken:
Checkpoint 1: Peißnitzhaus
Die Reise beginnt – am ersten Checkpoint, wo sonst? (Fun fact: es handelt sich um eine Rundfahrt, die Reise endet auch dort, egal wie rum man fährt) 1893 als Ausflugsgaststätte erbaut war es bald derart beliebt, dass die Stadt Halle extra eine Brücke auf die Peißnitz bauen musste. In den Jahren danach war es wechselweise Schule, Heim für verschiedene Jugendorganisationen der jeweils angesagten Diktatur und seit einigen Jahren wieder Gaststätte.
Checkpoint 2: Steinkreuz bei Gorsleben
Dabei handelt es sich um ein Sühnekreuz, das dort vermutlich seit dem 15. Jahrhundert steht. Wer sich für Geschichte interessiert, kann die Details an der Tafel nachlesen, die dort steht. Wer sich nicht dafür interessiert: Man hat von dort auch eine hübsche Aussicht.
Checkpoint 3: historischer Wegweiser
Schwer zu sagen, welche Wege sich da einst gekreuzt haben, denn die Beschriftung ist arg verblichen. Damals wurden Entfernungen noch in Stunden angegeben. Heute führt auf jeden Fall unser Weg dort entlang und historisch ist es sowieso.
Checkpoint 4: St. Peter und Paul Kirche
St. Peter und Paul Kirchen gibt es einige, und eine davon steht in Volkstedt. Und zwar seit 1290. Auf dem Kirchhof gibt es einige ziemlich alte Grabsteine zu bewundern und man kann sich ein wenig über die Geschichte der Kirche und den Kupferbergbau in der Gegend informieren. Gleich anschließend führt die Strecke um die Halde des Fortschrittschachtes herum, eine der großen Schachtanlagen der Mansfelder Mulde. Wer dazu oder zu dem unschönen Drama um die Zwangsversteigerung des Schachtgeländes wissen möchte.
Checkpoint 5: Egypten
Nicht exakt historisch, aber trotzdem auch mal schön, mit dem Rad durch Egypten zu fahren 🙂 Außerdem ist es der direkte Weg ins Weinanbaugebiet rund um Höhnstedt.
Checkpoint 6: Rollercafé
Institution in Halle, Stammtreff des VCA und traditionell Ende jedes unserer Social Rides. Von hier aus geht es (nach einem Bier oder direkt) nach Hause, 75 km mit immerhin fast 800 hm in den Beinen und womöglich einigen weißen Flecken weniger auf der eigenen geistigen Landkarte.
Hier gibt’s die kuratierte Route als GPX:
Hier gibt’s die Checkpoints als KML für die Planung:
Diese Route wurde von Lars geplant.