Es geht ums Salz und das nicht zu wenig. Auf 220 km lernen wir etwas über den Ursprung, die Gewinnung, den Transport , die Verarbeitung und die Verwendung vom Salz.
Gehen wir etwas zurück: vor ca. 250 Millionen Jahren lag Halle am Rande des riesigen Zechsteinmeeres. Das heiße und trockene Klima ließ das Meer langsam austrocknen, auch weil es nur eine schmale Verbindung zum Ozean hatte. Zurück blieben unter anderem große Mengen an Steinsalz, welche folgend mehrfach überlagert wurden.
Mittlerweile liegen diese Schichten mehrere hundert Meter unter der Erde und werden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gefördert. Dabei entstehen riesige Hohlräume welche vielfältig genutzt werden: als Gasspeicher, Müllkippe oder auch als atomares (End-)lager.
Unsere Tour startet am Salinemuseum in Halle:
Checkpoint 1: Salinemuseum
Hier wurde (und wird) die salzige Sole aus dem Untergrund geholt und weiterverarbeitet. Diverse Schautafeln bebildern das ganz gut.
Von hier starten wir an der Saale entlang über die Rabeninsel in Richtung Geiseltalsee. Dort angekommen queren wir den beliebten asphaltierten Rundweg und begeben uns hinunter zur Küstenlinie.
Dieser folgen wir eine ganze Weile bis zur Halbinsel.
Checkpoint 2: Halbinsel Geiseltalsee
Es gilt die Aussicht und Ruhe der Bergbaufolgelandschaft zu genießen. Das hat hier zwar nichts mit Salz zu tun, aber es lag halt auf dem Weg und ist schon irgendwie schön hier.
Durch den Gleinagrund rollen wir nach Freyburg an der Unstrut und erklimmen dann den Anstieg in Richtung „Tote Täler“. Hier leben wilde Pferde und allerhand Orchideen. Am Besten nimmt man sich ein anderes Mal die Zeit und geht eine Runde Spazieren. Mit dem Rad sind viele Wege nicht passierbar.
Wir rollen weiter in Richtung der Weinberge und dann hinunter nach Bad Kösen.
Checkpoint 3: Gradierwerk Bad Kösen
Hier finden wir wieder zum Thema Salz zurück: die Sole wird über eine interessante Konstruktion hoch gepumpt und verdunstet dann auf den unzähligen Schwarzdornästen. Das macht gute Luft und gibt uns Energie für den Anstieg hoch zur Rudelsburg. Dort genießen wir die Aussicht über das Saaletal bevor wir uns in die Abfahrt stürzen.
Danach geht es über den Höhenzug der Finne nach Rastenberg. Manch einer mag sich über den Schlenker vor dem Checkpoint wundern. Einerseits rollt es sich ganz wunderbar herab, andererseits gibt es in Rastenberg gute Verpflegungsmöglichkeiten.
Checkpoint 4: Kalischacht Rastenberg
Vor ziemlich genau 100 Jahren wurde hier die Kalisalzgewinnung eingestellt: im Nachbarort war eine große Düngemittelfabrik, welche den Großteil des Salzes abnahm. Weiter geht es über den Höhenzug der Hohen Schrecke und einer langen Abfahrt in das Unstruttal.
Checkpoint 5: Kalihalde Rossleben
An der monumentalen Halde von Rossleben wird sichtbar welche gewaltigen Massen bewegt wurden. Endlose Waldautobahnen aus feinstem Schotter erwarten uns dann im Ziegelrodaer Forst.
Checkpoint 6: Schöne Aussicht
Hier sollten wir uns die Zeit nehmen und etwas snacken und die Sicht in Richtung Harz und Kyffhäuser genießen. Der Großteil der Strecke ist geschafft und die letzten 50 Kilometer geht es fast nur bergab – statistisch gesehen ist die Chance auf Rückenwind auch sehr hoch.
Wir rollen also aus dem Forst hinaus in Richtung Salziger See: ein ehemals riesiger See, ehe dieser durch bergbauliche Maßnahmen fast vollständig trocken gelegt wurde.
Checkpoint 7: Kalihalde Teutschenthal
Die Halde sieht irgendwie apokalyptisch aus: wir rollen dran vorbei. Im alten Schacht nebenan wird allerlei Müll verkappt. Durch die Dölauer Heide huschen wir die letzten Kilometer in Richtung Halle.
Checkpoint 8: Rollercafé
Hier waschen wir das Salz aus unserem Gesicht und benetzen die Kehlen mit einem kühlen Getränk.
Martin&Martin und Angie erwarten uns samstags ab 19 Uhr, unter der Woche ist ab 17 Uhr jemand da.
Hier findet ihr die Checkpoints als KML zum selber Planen:
Und hier gibt es die kuratierte Route als Download:
Diese Route wurde von Christian geplant.