Veloclub Asphaltrauschen

Club of Velo-Enthusiasts from Halle (Saale) and its surroundings.

Bikepacking — VCA-Overnighter

Am 15. Juli 2023 laden wir alle Vereinsmitglieder zum ersten VCA-Overnighter* ein. Die Reise geht zum Bergwitzsee, der wohl beliebteste Badesee am Rande des Naturparks Dübener Heide im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Jedes Jahr lockt das saubere und klare Wasser tausende Gäste und Urlauber*innen an – dieses Jahr auch erstmals uns. Natürlich geht´s mit dem Rad zum See und alles, was wir brauchen, kommt mit – it´s Bikepacking! Und was wir dafür alles brauchen, verrät uns Lars in unserem ersten Gastbeitrag. Read on!


Bikepacking
Bikepacking ist im Prinzip nichts anderes, als mit dem Rad irgendwohin zu fahren, dort zu übernachten und alles, was man braucht, irgendwie am Fahrrad zu befestigen.

…alles, was man braucht…
Im Gegensatz zum Auto, wo praktisch unbegrenzt Stauraum zur Verfügung steht, ist das Fahrrad in seiner Aufnahmekapazität recht beschränkt (Ausnahme: Lastenrad oder Anhänger, aber das betrachten wir hier nicht weiter). Das zwingt den angehenden Bikepacker zu Kompromissen. Aber mal ehrlich – Bikepacking, das soll doch Freiheit und Abenteuer sein, nicht Glamping, oder? Das ist der erste Grund, sich Gedanken zu machen, was man überhaupt an Gepäck benötigt. Außerdem will man ja auch ein bisschen Vorwärtskommen und das schöne leichte Fahrrad nicht in einen Panzer verwandeln.

An erster Stelle gilt es also, zu überlegen, wo man hin möchte, wie komfortabel man dort übernachten möchte und worauf man ausnahmsweise verzichten könnte, wenn es als Abenteuer durchgehen soll (Wer mal wissen will, mit wie wenig man klarkommen kann, dem sei die Sektion Bikepacking Race Rigs auf Bikepacking.com empfohlen). Ein wenig hängt es natürlich auch vom Wetter ab und wann man wieder nach Hause kommt. Diejenigen, die ein wenig Inspiration brauchen, finden weiter unten ein Template für eine Packliste, die zumindest die notwendigsten Aspekte abdeckt.

…irgendwie am Fahrrad zu befestigen
Wenn ihr eure Packliste abgearbeitet und alles vor euch ausgebreitet habt, fängt der schwierige Teil an: Alles Zeug muss in Taschen gepackt und am Rad befestigt werden. Oder, frei nach Sepp Herberger – das Viele muss ins Wenige. Hier sind eurer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Lenkertaschen, Rahmentaschen, Gabeltaschen, Arschraketen, klassische Seitentaschen, Gepäckträger mit Körbchen – erlaubt ist, was gefällt und für euch funktioniert und das Rad nicht in einen Panzer verwandelt (s.o.). Lasst euch nichts anderes erzählen.
Da das Füllen von Packtaschen zur schwarzen Kunst gehört und es dabei sowieso kein richtig oder falsch gibt, hier nur ein paar lose Hinweise dazu:

  • schwere Dinge möglichst weit unten befestigen, mit einem tiefen Schwerpunkt manövriert sich das Rad leichter. Die Rahmentasche wäre ein guter Platz für ein Schloss, Werkzeug oder die Kettlebell fürs Gewichtstraining unterwegs (wer’s braucht). Bei sperrigen Gegenständen in der Rahmentasche mal eine Probefahrt machen. Das Kochset passt zwar vielleicht rein, aber man schabt bei jeder Kurbelumdrehung mit den Knien dran.
  • Gedanken über die Strecke machen. Bei einem Singletrail-Anteil von 90% sind klassische Seitentaschen vorn und hinten am Gepäckträger vielleicht nicht die erste Wahl.
  • Dinge, an die man schnell rankommen muss, nicht ganz unten in der Tasche vergraben. Wer vom Regen überrascht wird und die prall gefüllte 16-Liter-Arschrakete komplett auspacken muss, um an seine Regenjacke zu kommen, der weiß anschließend, was gemeint ist.


Der Asphaltrauschen-Overnighter*
Lange Rede, kurzer Sinn – man ist ja nicht in einem Radverein, weil man sich alle Erfahrungen selbst erarbeiten will, sondern man setzt auch auf ein bisschen Erfahrungsaustausch hier und da. Und weil es sich in der Gemeinschaft nicht nur besser schwatzen, sondern auch schöner bikepacken lässt, wollen wir am 15.07.2023 gemeinsam zum Bergwitzsee fahren, im Bikepacking-Modus, dort übernachten und am nächsten Morgen wieder zurückfahren. Die ideale Gelegenheit, Erfahrungen zum Thema auszutauschen und das ganze Campingzeug mal wieder rauszuholen. Mit dem Rad irgendwo hin zu fahren, dort zu übernachten und alles, was man dazu braucht, irgendwie am Fahrrad zu befestigen. Nur eben nicht allein, sondern im Verein. Und wenn man doch unterwegs feststellt, dass man nicht alles dabeihat – jemand anders kann bestimmt helfen.

Ich packe meine Taschen…
Hier ist sie nun, die Packlisten-Inspiration. Wer mehr Inspiration braucht, dem sei die wunderbare Seite bikepacking.com ans Herz gelegt!


Übernachtung

  • Dach überm Kopf (chose one)
  • Zelt
  • Tarp
  • Biwaksack
  • das Himmelszelt (kleinstes Packmaß!)

Was zum drauf liegen

  • Isomatte
  • Hängematte (hier Underquilt oder Isomatte zusätzlich mitnehmen! Sonst kalter Hintern)
  • der blanke Boden (kleinstes Packmaß)

was zum drin liegen

  • Schlafsack
  • Kissen (gibts aufblasbar, Packsack mit Klamotten drin geht auch)

sonstiges

  • Schlafzeug
  • Protipp: lange Unterwäsche
  • normale Klamotten
  • Radklamotten (kleinstes Packmaß)
  • Schlafmaske + Ohrstöpsel optional

Kosmetik

  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Duschgel
  • Chamois Creme (je nach Empfindlichkeit)
  • Autan (hat vielleicht jemand anders dabei, aber im Zweifel denkt das jeder)
  • Sonnencreme (siehe Autan)
  • Ibuprofen


Klamotten für die Zeit nach dem Radfahren

  • Isolierte Jacke (geht auch als Ergänzung zum Schlafsack)
  • Unterhose
  • Hose (kurz/lang je nach Wetter)
  • Shirt (je nach Wetter)
  • Socken (optional, da gehen auch die Radsocken)
  • Badelatschen
  • Mütze (auch für den Fall, dass man im Schlafsack friert)
  • Badehose (wir fahren an den Bergwitzsee! Oder halt in Radhose. Oder nackt)


Nahrung

  • Kocher
  • Gas (oder Benzin, je nach Kocher)
  • Topf (oder irgendwas, in dem man Wasser und/oder Essen warmmachen kann)
  • Spork (oder Messer und Gabel, je nachdem wieviel Zivilisation man beim Essen braucht)
  • etwas zu essen
  • Kaffeepulver für Kaffee am Morgen (Alternative: Kaffeemühle und French Press, hat aber großes Packmaß)
  • Alternative: darauf vertrauen, dass der Campingplatz einen Imbiss hat oder man geht im Zweifelsfall Beeren sammeln. Dann kann man das ganze Kochgedöns sparen, bis auf den Spork. Den kann man immer gebrauchen


sonstiges

  • Taschenmesser. Idealerweise mit mehreren Funktionen, aber manche können ja mit einer einzigen Klinge von rasieren bis eine Blockhütte schnitzen alles.
  • Erste-Hilfe-Set (man kann nie wissen)
  • Handtuch (ganz wichtig!)
  • Fahrradschloss (muss kein teures sein, soll nur Gelegenheitsdiebe abhalten, während man schnell im Supermarkt Bier kauft)
  • alles an Werkzeug, Ersatzteilen, Regenklamotten, was man sonst auch dabei hätte
  • Krankenkarte, Ausweis, Geld
  • Power Bank und passende Ladekabel für alles, was man abends aufladen will
  • Stirn- oder Taschenlampe. Wir sind auf einem Campingplatz…
  • einen oder zwei Zip-Loc-Beutel (für Müll unterwegs oder irgendwas anderes. Kann man immer brauchen)
  • Feuchttücher!
  • Optional: zweiter Satz Radklamotten bzw. Rei, wer am nächsten Morgen frisch losfahren will
  • Protipp: ein paar Meter dünne Schnur zum aufhängen von feuchten Klamotten. Wiegt nicht viel, ist aber unheimlich nützlich

*der VCA-Overnighter ist ein Special Ride, an dem ausschließlich Vereinsmitglieder teilnehmen können. Du willst Mitglied im Verein werden? Dann schreib uns hier!

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